Daoistische Atmung - Die umgekehrte Bauchatmung
Dies ist der zweite Artikel aus der kleinen Serie über Qigong Atem-Techniken
In meinem Yijin Jing-Programm ist „die umgekehrte Bauchatmung“ die Progression von „Normaler Bauchatmung“.
Dieser Artikel wird Ihnen helfen, die Technik der umgekehrten Bauchatmung zu verstehen, und bietet Ihnen eine Quelle für die Erforschung von Qigong und die Vertiefung Ihrer Studien. Diese Technik wird auch als „daoistisches Atmen“ bezeichnet und ist effizienter, um Qi zu akkumulieren und im physischen Körper zu manifestieren. Die Verwendung dieser Art des Atmens ist effektiver, um Qi zu den Extremitäten zu führen, aber auch über den Körper hinaus, wie bei der „Fünf Tore-Atmung“ oder nach innen in die Knochen, wie beim Xisui Jing (Gehirn & Knochenmark Säuberungs-Qigong) Mit dieser Technik können sie die Positionen Ihres Yin- und Yang-Energiezentrums entlang der zentralen Energielinie des Körpers, einfacher ausfindig machen. (Mehr dazu im Artikel: Embryonale Atmung)
Genau wie bei der normalen Bauchatmung sollten Sie in einer bequemen Sitzposition meditieren. Ihr Steißbein drückt leicht in den Boden (oder das Kissen) und die Krone des Kopfes wird angehoben, als würde eine am Kopf befestigte Schnur sie sanft nach oben ziehen. Ihr Kinn ist leicht nach unten und zum Hals gerichtet und die Zunge berührt das Dach des Mundes. (Direkt hinter den Schneidezähnen) Ihr ganzer Körper, insbesondere die Brust, ist entspannt. Sie atmen tief aber sanft in den Unterbauch ein. Fühlen Sie, wie sich der Bauch ausdehnt, wenn sich das Zwerchfell nach unten bewegt und ihn mit Luft füllt. Natürlich ist die Luft in der Lunge, aber die Muskeln die dafür zuständig sind die Luft hereinzuziehen, sind das Zwerchfell und die Bauchmuskeln. Sie können Ihre Handflächen auf den Unterbauch legen, um die Bewegung mit Ihrem Atem zu koordinieren. Indem Sie einen leichten Kontakt zu Ihrem unteren Dan Tian halten, können Sie das Bewusstsein für Atem und Bewegung aufrechterhalten, aber auch Ihre Aufmerksamkeit in diesem Bereich behalten. Den Geist am unteren Dan Tian zu halten, spielt eine wichtige Rolle für die Speicherung von Qi.
Bei umgekehrter Bauchatmung ziehen Sie beim Einatmen ganz sanft den Bauch ein und drücken ihn beim Ausatmen vorsichtig heraus (entspannen und expandieren ihn leicht ). Gleichzeitig müssen Sie die Auf-Ab-Bewegung der Huiyin-Höhle (Perineum) koordinieren. Während Sie einatmen, ziehen Sie Ihren Huiyin vorsichtig nach oben und beim Ausatmen entspannen Sie ihn und drücken ihn leicht nach unten (nach außen). Diese Bewegung passiert mit genug Übung auf ganz natürliche Weise.
Tipps für die Übung:
Es ist wichtig die „normale Bauchatmung“ zu beherrschen, bevor Sie sich der taoistischen Technik nähern. Aufgrund der Art dieser Atmung entsteht etwas mehr Spannung im Perineum, im Unterbauch und auch in der Brust.
Um zu verstehen warum, müssen wir zuerst wissen, wie das Atmen funktioniert.
Die Lungen selbst verarbeiten hauptsächlich die Luft, sind jedoch nicht dafür verantwortlich, die Luft einzubringen. Dies geschieht mit Muskeln. Wenn Sie in der Brust atmen, dehnen die Interkostalmuskeln zwischen Ihren Rippen, der Brustkorb dehnt sich aus und zieht daher Luft in die Lunge. Wenn wir Bauchatmung verwenden, wird die Luft durch das Zwerchfell und die Bauchmuskeln angesaugt. Bei umgekehrter Bauchatmung bewegt sich das Zwerchfell nach unten, um die Luft hereinzulassen. Gleichzeitig zieht sich der Bauch nach innen und die Huiyin-Höhle hebt sich an. In diesem Szenario bewegen sich die drei Teile aufeinander zu, was zu Spannungen im Körper führen kann. Nach einer Weile des Übens können Sie diesen Prozess jedoch sehr natürlich gestalten und vermeiden, dass sich Spannungen ansammeln.
Wenn Sie anfangen zu üben, empfehlen ich Ihnen, diese 3 Bereiche genau zu beobachten. Sobald Sie einen Spannungsaufbau spüren, kehren Sie einfach für eine Weile zur normalen Bauchatmung zurück. Wenn sich die unerwünschten Verspannungen wieder gelöst haben, können Sie mit der umgekehrten Bauchatmung fortfahren. Nach einiger Zeit können Sie dies für längere Zeit üben. Schließlich können Sie während des Trainings völlig entspannt bleiben.
Sei sanft und behutsam, nicht grob oder gewaltsam!
Beim daoistischen Atmen ziehen Sie beim Einatmen den Bauch ein und heben die Huiyin-Höhle sanft an. (Perineum, Anus) Die Bewegung des Huiyin ist sehr wichtig. Die Ausdehnung und Kontraktion des Bauches und die Auf- und Abbewegung des Huiyin erzeugen eine Art Pumpbewegung, die die Zirkulation und Regulierung des Qi im Körper unterstützt. Die Bewegung stimuliert die Langerhans-Inseln in der Bauchspeicheldrüse, den Nebennieren und den Geschlechtsdrüsen und damit die Produktion von Hormonen (Originalessenz), welche reguliert und möglicherweise erhöht werden. Wenn Sie Ihr Huiyin (Damm) anheben, müssen Sie dies auf sanfte Weise tun. Gleiches gilt für das Ziehen der Bauchmuskeln. Wenn Sie Anweisungen wie sanft, vorsichtig oder leicht hören, müssen Sie sie sehr ernst nehmen. Wie bereits erwähnt, wenn Sie zu viel Kraft anwenden oder das Perineum oder den Bauch zu stark anspannen, können sich im ganzen Torso Verspannungen bilden. Dies ist so weit wie möglich zu vermeiden.
Um den kleinen himmlischen Kreislauf effektiv zu trainieren und zur embryonalen Atemtechnik überzugehen, müssen Sie die umgekehrte Bauchatmung fleißig üben. Die Bewegung des Bauches und des Huiyin muss natürlich und gewohnheitsmäßig werden. Übe, bis du die Muskeln nicht mehr mit deinem Verstand/Geist kontrollieren musst. Die Bewegung muss automatisch, ungezwungen und entspannt erfolgen.
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